Klasse | Schulstufe | Thema | Themengebiet | Schwierigkeit |
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3/ 4 | Primarstufe | Produktive Übungen im ZR 100 | Zahlen und Operationen | * |
Heuristsche Hilfsmittel | Heuristische Prinzipien | Heuristische Strategien |
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Informative Figur, Tabelle | Zerlegungs- und Ergänzungsprinzip, Invarianzprinzip, Symmetrieprinzip, Fallunterscheidungsprinzip | Vorwärtsarbeiten, Rückwärtsarbeiten, Kombiniertes Vorwärts- und Rückwärtsarbeiten, Systematisches Probieren |
Ein möglicher alternativer Lösungsweg der Aufgabe führt zu keinem anderen Ergebnis. Das ausgefüllte Zahlengitter wird, bei korrektem Ausfüllen, immer die Werte aus dem zuerst beschriebenen Lösungsweg haben. Unterschiede im Lösungsweg sind bei diesem Aufgabenteil lediglich in der Hinsicht möglich, wie bzw. in welcher Reihenfolge das Zahlengitter ausgefüllt wird. „Die »Zielzahl« des Zahlengitters kann auf beliebigen »Gitterwegen« in vier Rechenschritten erreicht werden (z.B. zweimal waagerecht und zweimal senkrecht oder einmal waagrecht, zweimal senkrecht und einmal waagrecht). Das Kommutativgesetz \((a+b=b+a)\), Assoziativgesetz \(((a+b)+c=a+(b+c)) \) und das Distributivgesetz (hier:\(2⋅(a+b)=2⋅a+2⋅b)\)) bzgl. der Addition kommt zum Tragen“ (BEZOLD, 2010b, S.14).
Antworten auf diesen Aufgabenteil werden hinsichtlich Umfang und Genauigkeit stark variieren. Es können also solche Antworten erwartet werden, die nur die Veränderung einer Pluszahl oder die beider Pluszahlen beschreiben.
Wurde eine Entdeckung bezüglich der Kombinationsmöglichkeiten aus Pluszahlen noch nicht in Teil b) erkannt, wird sie mittels dieser Aufgabenstellung provoziert. Bei der Beantwortung genügt es, ein Beispiel anzugeben, denn die Frage nach allen Möglichkeiten wird nicht gestellt. Dennoch ist zu erwarten, dass einige Schülerinnen und Schüler versuchen, mehrere Möglichkeiten zu finden.
Diese Aufgabe stellt den Aufgabentyp „Umkehraufgabe“ (Bruder, 2005) dar, denn die Zielzahl ist vorgegeben und die Umformungen die dahin führen sind bis auf die genaue Angabe von Pluszahlen bekannt. Aus den gewonnenen Erkenntnissen aus Teilaufgabe e) kann gefolgert werden, dass mit der Startzahl 0 die Zielzahl 23 nicht gefunden werden kann. Dies gilt insbesondere für alle geraden Startzahlen. Denn die waagerechte und senkrechte Pluszahl werden insgesamt je zweimal auf die Startzahl addiert. Sind die beiden Pluszahlen gerade, so ist bei gerader Anfangszahl auch die Zielzahl gerade. Für den Fall, das beide Pluszahlen ungerade sind, ergeben diese in der Summe eine gerade Zahl. Somit sind bei gerader Startzahl in diesem Fall auch die Mittelzahl und Zielzahl gerade. Zuletzt kann man den Fall für eine ungerade und eine gerade Pluszahl betrachten. Somit ist die Summe der Pluszahlen ungerade. Ist in diesem Fall die Startzahl gerade, so ist die Mittelzahl nun ungerade. Da die Zielzahl allerdings die Summe von Startzahl und dem zweimaligen Addieren der Pluszahlen darstellt, ist sie auch in diesem Fall wieder gerade.
Zur Übersicht zeigt folgende Tabelle alle möglichen Fälle, wobei Pluszahl 1 und 2 als waagerechte bzw. senkrechte Pluszahl gedeutet und vertauscht werden können, jedoch keine Veränderungen der Eigenschaften von Mittelzahl und Zielzahl liefern:
Startzahl | Pluszahl 1 | Pluszahl 2 | Mittelzahl | Zielzahl |
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Gerade | Gerade | Gerade | Gerade | Gerade |
Ungerade | Gerade | Gerade | Ungerade | Ungerade |
Gerade | Ungerade | Ungerade | Gerade | Gerade |
Ungerade | Ungerade | Ungerade | Ungerade | Ungerade |
Gerade | Gerade | Ungerade | Ungerade | Gerade |
Ungerade
|
Gerade | Ungerade | Gerade | Ungerade |
Startzahl | Differenz zwischen gewählter Startzahl und Zielzahl (23) | Bei gewählter Startzahl ergeben die Pluszahlen in der Summe: |
Bei gewählter Startzahl kommen folgende Pluszahl-Paare in Frage (Falls sich Zahlen in einem Tupel unterscheiden, können sie vertauscht werden): |
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\(1\) | \(23-1=22\) | \(22:2 =11\) |
\((11,0); (10,1); (9,2); (8,3);\)
\((7,4); (6,5)\)
|
\(3\) | \(23-3=21\) | \(20:2=10\) |
\((10,0); (9,1); (8,2); (7,3); \)
\((6,4); (5,5)\)
|
\(5\) | \(23-5=18\) | \(18:2=9\) |
\((9,0); (8,1); (7,2); (6,3);\)
\((5,4)\)
|
\(7\) | \(23-7=16\) | \(16:2=8\) |
\((8,0); (7,1); (6,2); (5,3); \)
\((4,4)\)
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\(9\) | \(23-9=14\) | \(14:2=7\) | \((7,0); (6,1); (5,2); (4,3)\) |
\(11\) | \(23-11=12\) | \(12:2=6\) | \((6,0); (5,1); (4,2); (3,3)\) |
\(13\) | \(23-13=10\) | \(10:2=5\) | \((5,0); (4,1); (3,2)\) |
\(15\) | \(23-15=8\) | \(8:2=4\) | \((4,0); (3,1); (2,2)\) |
\(17\) | \(23-17=6\) | \(6:2=3\) | \((3,0); (2,1)\) |
\(19\) | \(23-19=4\) | \(4:2=2\) | \((2,0); (1,1)\) |
\(21\) | \(23-21=2\) | \(2:2=1\) | \((1,0)\) |
\(23\) | \(23-23=0\) | \(0:2=0\) | \((0,0)\) |
„Die Schülerinnen und Schüler vergleichen, strukturieren, zerlegen Zahlen und setzen sie zueinander in Beziehung“ (Kerncurriculum Niedersachen im Fach Mathematik für die Grundschule, S.19)
„Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Grundbegriffe aus den Bereichen Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division“ (ebd., S. 20)
„Die Schülerinnen und Schüler kennen die Zahlzerlegungen (bis 10) auswendig und nutzen sie in Aufgabenstellungen“ (ebd.) und „führen schriftliche Rechenverfahren sicher aus: Addition mit mehreren Summanden, […]“ (ebd., S. 21)
„Die Schülerinnen und Schüler verwenden eingeführte mathematische Fachbegriffe sachgerecht“, „stellen Vermutungen über mathematische Sachverhalte an, begründen und überprüfen sie“ sowie „entdecken und beschreiben mathematische Zusammenhänge“ (Kerncurriculum Niedersachsen für die Grundschule im Fach Mathematik, S. 15)
Die Nennung dieser Kompetenzen soll verdeutlichen, dass mit jeder gestellten Aufgabe, neben den vorformulierten Kompetenzen aus dem Kerncurriculum noch weitere davon abweichende Fertigkeiten und Fähigkeiten eingeübt werden können. Das Curriculum stellt lediglich eine Orientierungshilfe dar. In dem Teil zum Argumentieren wurde herausgestellt, dass vor allem den Bausteinen 2 und 3 des Argumentationsprozesses nach Bezold mit den aufgeführten Kompetenzen kaum gerecht geworden wird. Die Formulierung weiterer Kompetenzen soll aber aufzeigen, dass die ausgewählte Aufgabe jeden Baustein des Argumentierens anspricht.
„Die Schülerinnen und Schüler nutzen Zusammenhänge und übertragen sie auf ähnliche Sachverhalte“ (Kerncurriculum Niedersachen im Fach Mathematik für die Grundschule, S. 18)
Allgemein-strategische Hilfen | Inhaltsorientierte strategische Hilfen | Inhaltliche Hilfen |
Lies dir die Aufgabe genau durch. |
Wie kann die Summe von zwei beliebigen natürlichen Zahlen aussehen? (zwei gerade, zwei ungerade, gerade und ungerade)
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Was ändert sich, wenn nur eine Pluszahl verändert wird? Wie sieht es aus, wenn beide gleichmäßig verändert werden? Und schließlich, wie verhält es sich, wenn eine Pluszahl vergrößert und die andere verkleinert wird?
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Gibt es Angaben, die dir zur Bearbeitung fehlen?
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Kennst du eine Möglichkeit, die gleiche Summe mit unterschiedlichen Summanden zu bilden?
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Wie kannst du ohne Ausfüllen des oberen mittleren Feldes und des linken mittleren Feldes auf direktem Weg die Mittelzahl bestimmen?
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Was kannst du aus den gegebenen Informationen ermitteln?
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Überprüfe, ob dein Ergebnis und die Rechnungen korrekt sind.
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Wie kannst du sichergehen, dass alle Lösungen gefunden wurden?
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Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und konstruktive Rückmeldung zum Material.
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