Klasse | Schulstufe | Thema | Themengebiet | Schwierigkeit |
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5/ 6/ 7 | Primarstufe | Winkelsätze (am Dreieck) | Größen und Messen, Raum und Form | *, ** |
Heuristsche Hilfsmittel | Heuristische Prinzipien | Heuristische Strategien |
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Informative Figur, Gleichungen | Zerlegungs- und Ergänzungsprinzip, Invarianzprinzip | Vorwärtsarbeiten, Rückwärtsarbeiten |
\(180°=\sphericalangle BDE+\sphericalangle DEB+\sphericalangle DBE\) | \(| \sphericalangle BDE=\sphericalangle DEB\) | |
\(\Leftrightarrow \) | \(180°=2\cdot \sphericalangle DEB+\sphericalangle DBE\) | |
\(\Rightarrow \) | \(180°=2\cdot \sphericalangle DEB+116°\) | \(| - 116°\) |
\(\Leftrightarrow \) | \(64°=2\cdot \sphericalangle DEB\) | |
\(\Rightarrow \) | \(32°=\sphericalangle DEB=\sphericalangle BDE\) |
\(180°=\sphericalangle DAE+\sphericalangle AED+\sphericalangle EDA\) | \(| \sphericalangle DAE=\sphericalangle AED\) | |
\(\Leftrightarrow \) | \(180°=2\cdot \sphericalangle DAE+\sphericalangle EDA\) | |
\(\Rightarrow \) | \(180°=2\cdot \sphericalangle DAE+148°\) | \(| - 148°\) |
\(\Leftrightarrow \) | \(32°=2\cdot \sphericalangle DAE\) | \(| : 2\) |
\(\Rightarrow \) | \(16°=\sphericalangle DAE=\sphericalangle AED\) |
Somit folgt mit dem Basiswinkelsatz für gleichschenklige Dreiecke: \(\sphericalangle DEB=\sphericalangle BCD\)
Es folgt also: \(\sphericalangle BCD=32°\)
\(180°=\alpha +16°+16°+32°+32°+\sphericalangle DCA\) | |
\(\Leftrightarrow \) | \(180°=\alpha +96°+\sphericalangle DCA\) |
\(\triangle AEC\) ist gleichschenklig, da A und C auf einem Kreisbogen um D mit dem Radius \(r=\overline { DA } =\overline { DC } \) liegen. Somit gilt \(\alpha =\sphericalangle DCA\) .
Somit folgt:
\(180°=2\alpha +96°\) | \(| - 96°\) | |
\(\Leftrightarrow \) | \(84°=2\alpha \) | \(| : 2\) |
\(\Leftrightarrow \) | \(42°=\alpha \) |
1. Zeichne einen Geradenausschnitt.
2. Trage einen zweiten Geradenausschnitt im 64°-Winkel ab.
3. Schlage einen beliebig großen Kreisbogen um den Schnittpunkt B der beiden Geraden. Dabei entstehen die Schnittpunkte D und E des Kreisbogens mit den jeweiligen Geraden.
4. Setze den Zirkel nun bei D an und verändere die Zirkelspanne so, dass \(\overline { DE } \) der neue Radius ist. Zeichne einen Kreis um D und bezeichne den Schnittpunkt auf jener Geraden, auf der E liegt, mit C. Der Kreis schneidet außerdem die Gerade, auf der die Punkte B und D liegen, in zwei weiteren Punkten. Derjenige Schnittpunkt, welcher weiter entfernt von B liegt, wird als A bezeichnet.
5. Für den gesuchten Winkel \(\alpha \) gilt:
\(\alpha =\sphericalangle CAB=42°\)
Raum und Form [L3]
Kompetenz 1: Die Lernenden können gleichschenklige Dreiecke in gegebenen Skizzen identifizieren.
"Die Schülerinnen und Schüler können geometrische Objekte beschreiben" (LISUM 2015, Geometrische Objekte und ihre Eigenschaften beschreiben, Niveaustufe E, S.26)
Kompetenz 2: Die Lernenden können Beziehungen zwischen Winkeln beschreiben. Sie nutzen dafür Winkelsätze und Sätze über Dreiecke.
"Die Schülerinnen und Schüler können Beziehungen zwischen geometrischen Objekten beschreiben (auch Sätze über Dreiecke)" (LISUM 2015, Beziehungen zwischen geometrischen Objekten beschreiben, Niveaustufe E, S.26)
"Die Schülerinnen und Schüler können mit Größenangaben rechnen (auch mit [...] Winkelgrößen)" (LISUM 2015, Größen in Sachzusammenhängen berechnen, Niveaustufe D, S.25)
Mathematische Darstellungen verwenden [K4]
Kompetenz 4: Die Lernenden können geometrische Konstruktionen nutzen, um Informationen (Gradangaben, Mittelpunkt eines Kreises) herauszufiltern, die ihnen beim Lösen eines Problems helfen.
"Die Schülerinnen und Schüler können geeignete Darstellungen für das Bearbeiten mathematischer Sachverhalte und Probleme auswählen" (LISUM 2015, S.20)
Mit symbolischen, formalen, technischen Elementen der Mathematik umgehen [K5]
"Die Schülerinnen und Schüler können [...] Gleichungen [...] zur Beschreibung von Sachverhalten nutzen", "können mathematische Hilfsmittel und Werkzeuge sachgerecht auswählen und flexibel einsetzen" (LISUM 2015, S. 20)
"Die Schülerinnen und Schüler können Aufgaben bearbeiten, zu denen sie noch keine Routinestrategie haben (sich zu helfen wissen)", "können mathematische Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten bei der Bearbeitung von Problemen anwenden" (LISUM 2015, S. 19)
Die geometrische Denkaufgabe hat nach Cohors-Fresenborg et al. bezüglich der ersten Lösung mit vier erreichten Punkten einen Schwierigkeitsgrad von ** und bezüglich des zeichnerischen Lösungswegs mit insgesamt zwei erreichten Punkten einen Schwierigkeitsgrad von *.
Die Sprachlogische Komplexität der Aufgabe ist auf Stufe 0 anzusiedeln, da die Reihenfolge der beiden Aufgabenteile der Reihenfolger der Lösungsschritte entspricht: Zunächst müssen Hilfslinien eingezeichnet werden, bzw. gleichschenklige Dreiecke in der gegebenen Skizze erkannt werden (vgl. Teilaufgabe a)). Ausgehend davon kann dann im Weiteren unter zusätzlichen Überlegungen der Winkel \(\alpha \) ermittelt werden (vgl. Teilaufgabe b)).
Bei der Problemlöseaufgabe müssen vor der Bearbeitung von Teilaufgabe b) Denkvorgänge darüber erfolgen, wie nun mit den gegebenen und in Aufgabenteil a) ermittelten Informationen der Winkel \(\alpha \) berechnet werden kann. Bei der rechnerischen Lösung sind dies Überlegungen über die Ermittlung von hilfreichen Winkeln mit den Winkelsätzen. Bei der zeichnerischen Lösung geht es darum, wie die gegebenen Zusammenhänge angemessen konstruiert werden können. Somit hat die Aufgabe bezüglich beider Lösungswege eine Kognitive Komplexität der Stufe 2.
Die Formalisierung von Wissen erfolgt bei der rechnerischen Lösung auf Stufe 1, da bei dieser mithilfe der Winkelsätze einfache Gleichungen aufgestellt werden. Bei der zeichnerischen Lösung wird lediglich in grafischer Form vorgegangen, somit lässt sich die Formalisierung von Wissen hier auf Stufe 0 einordnen.
Beim ersten Lösungsweg sind einfache Gleichungsumformungen erforderlich, um einzelne Winkel mit Winkelsätzen zu berechen. Bei der zweiten Lösungsvariante hingegen sind keine algebraischen Operationen notwendig. So hat die Aufgabe auch bezüglich der Formelhandhabung die Schwierigkeitsstufe 1 bei der rechnerischen Lösung und die Schwierigkeitsstufe 0 bei der zeichnerischen Lösung.
Bei der Problemlöseaufgabe lassen sich einige kritische Stellen identifizieren, bei denen die Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten haben könnten.
Entscheidet sich ein Schüler, bzw. eine Schülerin dafür, den Aufgabenteil b) rechnerisch zu lösen, so kann es problematisch sein, auf die Idee zu kommen, bereits erlernte mathematische Sätze, wie den Nebenwinkelsatz oder den Innenwinkelsummensatz im Dreieck anzuwenden. In diesem Fall können den Lernenden die folgenden Hilfen gegeben werden.
Allgemein-strategische Hilfen | Inhaltsorientierte strategische Hilfen | Inhaltliche Hilfen |
Hast du schonmal eine ähnliche Aufgabe gelöst? Was hat dir dabei geholfen? | Kannst du bekannte Sätze über Zusammenhänge von mathematischen Objekten anwenden? | Denke an die Winkelsätze! |
Gibt es mathematische Objekte in dem gegebenen Sachverhalt, die nicht in der Skizze eingezeichnet sind? | Kannst du weitere Hilfsobjekte in die Skizze einzeichnen? | Was weißt du über Zusammenhänge von Winkeln in Dreiecken? |
Wie kannst du vom Gegebenen zum Gesuchten gelangen? | Wie kannst du gesuchte Winkel ermitteln? | Was weißt du über gleichschenklige Dreiecke? |
Bei der zeichnerischen Lösung könnte das Problem auftreten, dass die Schülerinnen und Schüler die Unrelevanz der Beibehaltung gleicher Streckenlängen erkennen. Wichtig bei der Konstruktion ist einzig und allein die Beibehaltung des 64°-Winkels und der Streckenverhältnisse aus der gegebenen Skizze. Um die Lernenden in dieser Situation auf den richtigen Weg zu bringen, können folgende Hinweise gegeben werden.
Allgemein-strategische Hilfen | Inhaltsorientierte strategische Hilfen | Inhaltliche Hilfen |
Was musst du bei der Konstruktion beachten? | Müssen die Strecken bei deiner Konstruktion wirklich genauso lang sein wie die entsprechenden Strecken in der gegebenen Skizze? | Denke an die Kongruenzsätze! |
Was ist in der Skizze aus der Aufgabenstellung vorgegben? | Ändern sich Winkel in Dreiecken, wenn sich die Seitenlängen ändern? | Wann bleiben Winkelgrößen in Dreiecken bei Veränderung der Seitenlängen gleich? |
Was lässt sich in der gegebenen Skizze nicht erkennen? | Ist es wichtig, dass die Konstruktion maßstabsgetreu zur gegebenen Skizze ist? |
Es bietet sich an die Aufgabe in Partner- oder Gruppenarbeiten lösen zu lassen, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, dass die Lernenden ihre Ideen untereinander austauschen und weiterführen.
Wir freuen uns auf Ihre Anregungen und konstruktive Rückmeldung zum Material.
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